Die Salzburger machen Druck. Dann ist es bei uns erst recht nicht zu spät für ein Erdkabel!

Die 380-kV-Salzburgleitung als Erdkabel? Von der Technik über die Kosten bis zum Behördenverfahren – fast alles ist dort schwieriger als bei uns. Doch die Erdkabelkämpfer drehen gerade jetzt mächtig auf. Die neu gegründete „IG Erdkabel“ hat begonnen, die über 100 Bürgermeister der Trassengemeinden ins Boot zu holen.

Foto: IG-Erdkabel-Demonstration in Fuschl

Bei mehrheitlicher Unterstützung der Gemeinden habe die Realisierung einer Erdverkabelung von Kaprun bis Elixhausen eine Chance: Das habe Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner dem Präsidenten der Interessengemeinschaft Ing. Theodor Seebacher wortwörtlich gesagt. Die IG Erdkabel hat seit ihrer Mitte November veröffentlichten Gründung Schlagzeilen über die Landesgrenzen hinaus gemacht.

 Grund dafür dürfte vor allem sein, dass der Widerstand gegen die Salzburgleitung als Freileitung zunehmend für aussichtslos gehalten wurde, seitdem höchstgerichtlich festgestellt ist: Das Landesgesetz, das zumindest Teilverkabelungen hätte erzwingen könnnen, darf nicht angewendet werden. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hatte daraufhin das Erdkabel für „tot“ erklärt.
 
Einhellig für Erdkabel: In Salzburg Ziel, hier schon Realität
 
Was jetzt stattfindet, gleicht einem Showdown: Der Verbund als Netzbetreiber will unbeirrt die Freileitung bauen und sieht die Einreichung im kommenden März offenbar nur mehr als Formalie. Die Betroffenen schließen sich zusammen und haben vor, alle Gemeinden hinter sich zu scharen. So soll der politische Druck groß genug werden.
 
Wenn das Wort des Wirtschaftsministers etwas gilt, sollten die oberösterreichischen Landespolitiker aufhorchen: Hier haben sich alle von der geplanten Freileitung betroffenen Gemeinden klar für die Erdkabelalternative ausgesprochen – teils mehrfach. In diesem Sinne halten auch nach wie vor deutlich über zwei Drittel der betroffenen Grundeigentümer ihre Einwendungen gegen das Projekt der Energie AG aufrecht und kämpfen weiter gegen Natur- und Landschaftszerstörung, für ihre Gesundheit und eine ökologisch wie wirtschaftlich bessere Variante.
Mehr Info zur IG-Erdkabel unter PRESSE

Verfasst von 110kV ade am 22. November 2011 - 13:09
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